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Wir haben «Abenteuerinsel» mit hunderten Jugendlichen getestet. Welche Vorgehensweise sich bewährt hat, erklären wir Ihnen gerne in dieser Rubrik. Sie können dabei unseren Vorschlag von Schritt 1 bis Schritt 9 übernehmen oder sich für einen anderen Ablauf entscheiden.
Wenn Sie unsere Vorgehensweise für den Einsatz von «Abenteuerinsel» mit Jugendlichen übernehmen möchten, benötigen Sie folgende Materialien:
Abenteuerinsel steht Lehrpersonen, Schulsozialarbeitenden und Fachpersonen in Gesundheitsförderung und Prävention zur Verfügung.
Auch Jugendarbeitende und andere Erwachsene, die im ausserschulischen Setting mit Jugendlichen arbeiten, haben Zugang zu den Ressourcen von Abenteuerinsel: Für sie empfehlen wir eine andere Vorgehensweise als diese, die auf dieser Seite beschrieben ist. Diese wird zu einem späteren Zeitpunkt erklärt.
Auch die Jugendlichen könnten eine Multiplikationsrolle übernehmen: Zum Beispiel können Sie ausgewählte junge Menschen beauftragen, diese Anleitung ab Schritt 4 zu lesen, damit sie befähigt werden, thematische Einheiten mit Abenteuerinsel zu vertiefen. Oder Sie können eine Überraschungsaufgabe wählen (Schritt 7) und einer jungen Person die Aufgabe delegieren, diese mit einer Schulklasse einzusetzen.
Abenteuerinsel können Sie mit Schülern*innen ab 12 Jahren einsetzen (der Einsatz von Abenteuerinsel mit Kindern unter 12 Jahren wurde nicht getestet). Optimal ist eine Klassengrösse zwischen 8 und 24 Personen.
Abenteuerinsel können Sie sowohl mit disziplinierten diskussionsfreudigen Jugendlichen wie auch mit unruhigen oder ‘schwachen’ Schulklassen einsetzen. Im ersten Fall handeln die Schüler*innen selbständiger und können oft nach kurzer Zeit eine bemerkenswerte Leistung erbringen. Im zweiten Fall brauchen sie Ihrerseits mehr Führung oder Unterstützung und die Qualität der Leistung ist nicht ganz mit dieser von fortgeschrittenen Klassen vergleichbar.
Im Rahmen unserer Schulbesuche haben wir mehrmals Klassen mit 1-2 Schülern*innen getroffen, die eine psychische oder motorische Behinderung hatten. Weil Abenteuerinsel aus vielen Tätigkeiten besteht, die in der Gruppe erlebt werden, stellt die Inklusion der Jugendlichen mit Behinderung in zahlreichen Aktivitäten von Abenteuerinsel in der Regel kein Problem dar.
Vor allem bei psychischen Behinderungen soll sich der*die Multiplikator*in dennoch genau überlegen, ob eine bestimmte Aufgabe als Leitungsperson von der betroffenen jungen Person mit einer Einschränkung im Rahmen der festgelegten Zeiteinheit erledigt werden kann. Falls Ihre Antwort negativ ist, empfehlen wir Ihnen diskrete Massnahmen umzusetzen, so dass die betroffene junge Person für diese spezifische Aufgabe keine Führungsrolle bekommt oder dass sie von einer guten Kollegin * einem guten Kollegen als Co-Leiter*in in dieser Rolle unterstützt wird. Falls auch eine Co-Leitungsrolle keine Option ist, kann die betroffene Person als Mitglied der Klasse immer noch wertvolle Anregungen bringen und auf diese Weise Punkte sammeln bzw. ihre Selbstwirksamkeit erleben.
Bei motorischen Behinderungen gibt es wenige Überraschungsaufgaben, die eine gewisse Mobilität voraussetzen. Daher muss die Umsetzbarkeit dieser Aufgaben für die betroffenen Jugendlichen geprüft werden, um unnötige Frustrationserlebnisse zu verhindern.
Nicht nur, was Sie tun, sondern auch, wie Sie es tun und welche Werte Sie dabei vertreten, spielt eine entscheidende Rolle bei der Frage, ob Abenteuerinsel bei der jungen Ansprechgruppe eine positive Wirkung erzielt. Basierend auf den Erkenntnissen der motivationalen Gesprächsführung empfehlen wir folgende Werte, wenn Sie Abenteuerinsel mit Jugendlichen einsetzen: Evokation, Gespräch auf Augenhöhe, Akzeptanz und Autonomie, Würdigung nicht nur vom Ergebnis, sondern auch vom Prozess sowie eine gemeinsame Haltung im Setting.
Im optimalen Fall verwenden Sie Abenteuerinsel in einem Klassenraum. So haben Sie Zugang zur Online-Version dieser Methode, was den Vorbereitungsaufwand minimiert und die Durchführung erleichtert. Dazu benötigen Sie nur einen Computer mit Internetverbindung und einen Projektor.
Abenteuerinsel können Sie auch ausserhalb der Schulklasse einsetzen, z.B. im Freien. Das setzt jedoch voraus, dass Sie die benötigten Ressourcen auf Papier ausdrucken, was vor allem für manche Überraschungsaufgaben mehr Aufwand bedeutet. Bestimmte Ressourcen, z.B. Videos, werden ohne Internetverbindung nicht zur Verfügung stehen.
Das erste Mal, wenn Sie Abenteuerinsel mit Schulklassen einsetzen – falls Sie sich für unseren Ablauf entscheiden – sollten Sie mit einer Vorbereitungszeit von etwa 1 bis 2 Stunden rechnen: Das ist die Zeit, die Sie benötigen,
Falls Sie die Ressourcen von Abenteuerinsel nutzen möchten, ohne sich an den von uns empfohlenen Ablauf zu orientieren, kann Ihre Vorbereitungszeit auch nur wenige Minuten betragen, davon abhängig, wie Sie vorgehen möchten:
Abenteuerinsel verläuft in 9 Schritten. Der Überblick zeigt, wie viel Zeit jede Phase erfordert. Der 5. Schritt ist fakultativ und kann zeitlich stark variieren.
Im Grundsatz können Sie diesen Verlauf erwarten:
Jugendliche legen fest – aus einer von Ihnen getroffenen Vorauswahl – welche Themen sie interessieren (1). Eine junge Person übernimmt die Aufgabe, ein Thema von Interesse mit der Schulklasse zu vertiefen. Dabei bieten Sie ausschliesslich methodische Unterstützung an (4). Die Jugendlichen können sich – anstatt für ein Thema – für eine Überraschungsaufgabe entscheiden, mit der eine Lebenskompetenz geübt wird (7). Pro Runde wird entweder ein Thema vertieft (4) oder eine Überraschungsaufgabe durchgeführt (7). Engagement, aktive Teilnahme und zum Teil die erbrachte Leistung werden mit Punkten (bzw. eventuell mit einem kleinen Preis am Ende des Spiels) honoriert. Aus wie vielen Runden der Einsatz von Abenteuerinsel mit einer Klasse besteht, liegt in Ihrem Ermessen (8). Am Ende des Einsatzes mit Abenteuerinsel können Sie den Schülern*innen die verfügbaren Themen auf Papier weitergeben, so dass direkt betroffene Jugendliche sie selbstständig vertiefen können (9).
Im Folgenden werden die 9 Schritte im Detail aufgrund unserer Erfahrungswerte erläutert.
Option A | Auswahl von 5 bis 8 Themen
Aus dem bestehenden Themenkatalog wählen Sie 5 bis 8 thematische Einheiten aus. Sie können die thematischen Einheiten aus den Kategorien «Sucht» (S), «körperliche Gesundheit» (KG), «psychische Gesundheit» (PG), «Entwicklungsaufgaben (E)» und «nachhaltige Entwicklung» (NE) mischen oder alle Einheiten aus der gleichen bzw. aus den ausgewählten Kategorien wählen.
Drucken Sie die thematischen Einheiten, die Sie ausgewählt haben, nämlich so, dass die Vorderseite die Felder «Kein Interesse» | «Mässiges Interesse» | «Interessant» abbildet und die Rückseite die Antwort enthält. Das folgende Video enthält Tipps, um die thematischen Einheiten effizient zu drucken.
Mit Magneten können Sie die gedruckten thematischen Einheiten an die Wandtafel anbringen.
Die Schüler*innen lesen jede Frage und teilen mit einem Strich mit, ob sie das vorgeschlagene Thema als interessant, mässig interessant oder nicht interessant empfinden.
In dieser Klasse der Oberstufe hatten fast alle 13-14-Jährigen Interesse am Thema «Essstörungen». / PG-1a
Nun wissen Sie, welche Themen für die Klasse interessant sind und können zum Schritt 2 («Leitungsperson auswählen») übergehen.
Option B | Auswahl mit 2 oder 3 Themen
Mit Option B schlagen wir Ihnen eine alternative Vorgehensweise vor, um Themen auszuwählen. Drucken Sie nur drei thematische Einheiten aus feel-ok.ch/ai-themen.
Vor der Klasse können Sie die erste Frage laut vorlesen (oder von einer jungen Person vorlesen lassen) und das dazugehörende Blatt auf einen Tisch in Fensternähe legen. Sie lesen dann die zweite Frage vor und platzieren das dazugehörende Blatt auf einem Tisch in der Mitte der Klasse. Nachdem Sie die dritte Frage laut vorgelesen haben, legen Sie das entsprechende Blatt auf einen Tisch in der Nähe des Ausgangs. Die Jugendlichen bewegen sich anschliessend zur Frage, die sie am meisten interessiert: Diese Frage wird später vertieft.
Nun wissen Sie, welches Thema die Klasse am meisten interessiert und können zum nächsten Schritt übergehen.
«Abenteuerinsel» sieht vor, dass für jede Aufgabe eine junge Person die Führungsrolle übernimmt. Wir empfehlen dabei, dass der Zufall und nicht Sie diese Person auswählen.
Option A: Vornamezettel
Jede*r Schüler*in bekommt einen Zettel und schreibt seinen * ihren Vornamen drauf. Die kleinen Zettel werden in eine Tüte hineingeworfen. Anschliessend kann ein*e Schüler*in einen Zettel herauspicken und laut den Vornamen der ausgewählten Person vorlesen. Diese Person wird für den kommenden Auftrag die Führungsrolle übernehmen.
Option B: Glücksrad
Jedem*r Schüler*in wird eine Zahl zwischen 1 bis X zugewiesen (X ist z.B. 20, wenn die Klasse aus 20 Schülern*innen besteht). Mit dem Glücksrad wird eine Zahl nach Zufall ausgewählt. Diese legt fest, wer für den kommenden Auftrag die Führungsrolle übernimmt.
Spätestens jetzt – wenn Sie Punkte vergeben möchten – sollten die Schüler*innen die Schatzkarte von Abenteuerinsel erhalten.
Die junge Person, die für den Auftrag ausgewählt wurde – «die Leitungsperson» - kommt vor die Klasse. Sie können die Leitungsperson fragen, ob sie es vorzieht, ein Thema zu vertiefen oder ob sie sich lieber für eine Überraschungsaufgabe entscheidet.
In diesem Beispiel gehen wir davon aus, dass die Leitungsperson ein Thema behandeln will (weiter mit dem nächsten Schritt Nr. 4). Falls sie stattdessen eine Überraschungsaufgabe wählt, verweisen wir auf Schritt 7 («Überraschungsaufgabe durchführen»).
Die Leitungsperson hat entschieden, sich mit einer thematischen Einheit auseinanderzusetzen.
Um die Inhalte einer thematischen Einheit zu behandeln, empfehlen wir die 5B-Methode. Diese besteht aus den Aktivitäten «Begreifen», «Befragen», «Behalten», «Bewerten» und «Beenden». Diese Methode eignet sich auch für Projektarbeiten, für Hausaufgaben und für andere Tätigkeiten, die einen strukturierten Ablauf erfordern.
1.B | Auftrag erteilen | Begreifen
Sie wissen aufgrund von Schritt 1 («Themen von Interesse festlegen»), welche Inhalte für die Jugendlichen interessant sind. Sie können die Frage mit dem grössten Interesse auswählen. Sie können aber auch der Leitungsperson die Aufgabe delegieren, zu entscheiden, welches Thema sie vertiefen will.
Nun formulieren Sie den Auftrag:
Die Frage «Wie findest du einen Beruf, der zu dir passt?» hat die Mehrzahl der Schüler*innen in dieser Klasse interessiert. Deswegen wurde sie ausgewählt. / E-1a
Meistens beobachtet man von der Seite der Leitungsperson eine der zwei folgenden Reaktionen:
2.B | Informationen abholen | Befragen
Um aus dieser ungemütlichen Lage herauszukommen, bieten Sie – falls notwendig - methodische Unterstützung an. Sie zeigen den Tippzettel Nr. A1 und weisen darauf hin, den Text nicht laut vorzulesen. Auf dem Zettel steht geschrieben:
A1 | «Du bist nicht allein mit dieser Aufgabe. Frage deine Kollegen und Kolleginnen, ob sie die Antwort kennen.». Das Ausrufezeichen rechts oben auf dem Tippzettel weist darauf hin, dass man ihn oft benötigt und deswegen griffbereit haben sollte.
Sobald sich die Leitungsperson der Klasse widmet und um Unterstützung bittet, reagieren die Kameraden*innen in der Regel sofort: Hände werden hochgehoben und Anregungen erbracht.
In seltenen Fällen reagiert die Klasse aber nicht: Niemand scheint sich exponieren zu wollen. Wenn Sie diese Situation beobachten, sollten Sie der Leitungsperson den Tippzettel Nr. A2 zeigen:
A2 | «Manchmal muss man Mitmenschen motivieren, mitzumachen. Teile mit: Wenn die Klasse Anregungen bringt, bekommt sie Extrapunkte.»
Sobald die Leitungsperson den Kollegen*innen mitteilt, dass Anregungen mit Punkten belohnt werden, aktiviert sich die Schulklasse. Bis heute hat der Tippzettel Nr. A2 im Rahmen unserer Pilotphase immer funktioniert.
Das Phänomen, dass Schulklassen am Anfang nicht reagieren, haben wir vor allem bei den Leitungspersonen beobachtet, die sich unsicher fühlen und in der Klasse wenig Ansehen geniessen.
3.B | Informationen notieren | Behalten
Die Leitungsperson bekommen in der Regel von ihren Kollegen*innen zahlreiche Anregungen für die Beantwortung der aktuellen Frage. Fast immer beobachten wir, wie die Leitungsperson das Wort von einem Kollegen zur nächsten Kollegin übergibt, ähnlich wie ein Polizist, der den Verkehr in der Mitte einer Kreuzung regelt. Ob die Anregungen der Kameraden*innen auch wirklich verstanden werden, ist manchmal zweifelhaft.
Dieses Verhalten kommt fast immer vor, wenn Sie Abenteuerinsel das erste Mal in einer Schulklasse einsetzen. Aus diesem Grund sollten Sie den Tippzettel Nr. A3 bereit haben. Sie werden ihn mit grösster Wahrscheinlichkeit brauchen. Die Empfehlung des Tippzettels lautet:
A3 | Du kannst die Antworten deiner Kollegen*innen an die Wandtafel schreiben. So musst du dir nicht alles merken.
Und schon beginnt die Leitungsperson die Anregungen der Klasse zu notieren.
Wie gut die Leitungspersonen die Protokollierungsaufgabe hinkriegen, hängt von ihrer methodischen, sozialen und personalen Kompetenz ab. Manche Jugendliche schaffen es, die Erkenntnisse aus der Klasse stichwortartig auf den Punkt zu bringen, andere Leitungspersonen sind mit dieser Aufgabe (mindestens teilweise) überfordert. Auch für die letztere gilt dennoch das Prinzip: Übung macht den Meister. Je öfter die Jugendlichen diese Aufgabe trainieren, desto besser wird das Ergebnis mit der Zeit.
Als Unterstützung für die Aufgaben «Befragen» und «Behalten» stehen Ihnen verschiedene Tipp-Zettel zur Verfügung. Hier eine kleine Auswahl:
Vielleicht fragen Sie sich, warum wir mit den Tipp-Zetteln arbeiten, anstatt die methodischen Empfehlungen mündlich mitzuteilen.
4.B | Informationen gewichten | Bewerten
Nach wenigen Minuten ist die Wandtafel mit Anregungen versehen.
Fragen Sie jetzt:
Wenige Leitungspersonen sind trotz Unterstützung der Klasse in dieser Phase verunsichert und haben Mühe, aus den bestehenden Anregungen eine Auswahl zu treffen, vermutlich aus Angst, sie könnten eine falsche Antwort geben und somit Punkte oder Ansehen verlieren.
Öfter kommt es vor, dass die Leitungspersonen aus der Auflistung der Anregungen irgendeine davon herauspicken: Dabei ist meistens unklar, aufgrund welcher Kriterien oder Überlegungen sie ihre Auswahl treffen.
Was Sie in dieser Phase möchten, ist, dass die Leitungspersonen lernen, Informationen zu gewichten, bevor Sie eine Auswahl treffen. Bevor entschieden wird, welche Antwort für die aktuelle Frage gilt, sollte ein Bewertungsprozess stattfinden.
Mit dieser Mitteilung können Sie einen Bewertungsprozess einleiten:
Auch zur Phase «Bewertung» stehen Ihnen eine Reihe von Tippzetteln zur Verfügung. Hier eine Auswahl:
Nun zu Ihrer Kritik:
Dazu unsere Antwort:
5.B | Entscheidung treffen | Beenden
Die Leitungsperson hat nicht nur Anregungen gesammelt, sondern weiss jetzt auch, welche davon von der Mehrzahl der Schüler*innen getragen werden.
Nun kann sie ihre offizielle Antwort geben.
Spannend wird es, wenn Sie die Leitungsperson fragen, aufgrund welcher Überlegung sie eine bestimmte Antwort ausgewählt hat. So erfahren Sie, ob ein bewusster Bewertungsprozess stattgefunden hat und ob die Leitungsperson in der Lage ist, ihre Gedanken verständlich zu erklären. Dazu können Sie den Tippzettel D2 verwenden.
D2 | «Erkläre uns aufgrund welcher Überlegungen oder Erkenntnissen du diese Antwort gegeben hast, so dass wir deine Gedanken verstehen können.»
Egal, welche Antwort die Leitungsperson gibt, bekommt sie Punkte dafür (z.B. 4 Punkte). Auch die Schüler*innen, die mit ihren Anregungen mitgemacht haben, bekommen Punkte. Und wenn die ganze Klasse engagiert war, können Sie allen Schülern*innen Punkte vergeben. Die Punkte werden auf der Schatzkarte von Abenteuerinsel notiert.
Die Schatzkarte und die ersten 4 Punkte
Wichtiger Hinweis:
Die Leitungsperson hat die Frage beantwortet. Ist die Antwort korrekt?
Das Risiko, dass eine Antwort falsch ist, ist bei manchen Themen sehr hoch. Aus diesem Grund bietet Abenteuerinsel für jede Frage eine kurze Fachantwort, sowohl auf der Rückseite des gedruckten Blattes wie auch online, wenn man in einer thematischen Einheit auf "Antwort einblenden" klickt.
Eine Kurzantwort von Abenteuerinsel (auf Papier, u.a. für den Einsatz im Freien) | Siehe PDF-Datei
Eine Kurzantwort von Abenteuerinsel (in der Online-Version) | Einheit KG-3a
Um die kurze Fachantwort von Abenteuerinsel bekannt zu geben, hat sich folgende Vorgehensweise bewährt, weil sie verhindert, dass die Klasse in Passivität gerät:
Die Schatzkarte als Protokollinstrument
Bevor die Fachantwort von Abenteuerinsel von den Schülern*innen vorgelesen wird (oder bevor Sie die Fachantwort ein zweites Mal vorlesen), können Sie empfehlen, auf der Schatzkarte Notizen zu schreiben. Dafür wurde genügend Platz reserviert. Wer Notizen erfasst, denkt mit und festigt die gewonnenen Erkenntnisse. Das gilt nicht nur für Abenteuerinsel, sondern für jede Vorlesung.
Mit diesem Vorschlag werden Sie aber nicht sehr weit kommen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass viele Jugendliche keine Notizen aufschreiben. Die Schatzkarte wird zwar für die Erfassung der Punkte gerne genutzt, der Abschnitt für die Notizen bleibt aber leer.
Als wir dieses Problem festgestellt haben, haben wir die Schatzkarte mit folgendem Hinweis ergänzt: «Schreib auf, was du gelernt hast. So bekommst du am Ende des Spiels Extrapunkte!». Diesen Hinweis kommunizieren wir auch mündlich! Eine kleine Änderung mit grosser Wirkung: Die Schatzkarten haben sich seit damals mit zahlreichen Notizen gefüllt: eine kleine Anekdote, die zeigt, wie wichtig es ist, neue Methoden im Feld zu prüfen.
Wir empfehlen, dass die kurze Antwort von Abenteuerinsel von den Schülern*innen vorgelesen wird. Dafür benötigt man in der Regel 1 bis 3 Minuten.
Als Ergänzung dazu stehen für fast alle thematischen Einheiten Videobeiträge zur Verfügung. Wenn dies passt, können Sie einen dieser Videos zeigen. Bei jedem Video ist notiert, welches Thema vertieft wird und wie viele Minuten es dauert. Videos stehen nur zur Verfügung, wenn Sie eine Internetverbindung haben.
Beispiel aus E-4a | «Zu einem Budget gehören einerseits Einnahmen, z.B. der Lohn, andererseits fixe und variable Kosten. Welche fixen und variablen Ausgaben sind dir bekannt?» | Die vorschlagenen Videos erscheinen in der thematischen Einheit, wenn man auf «Antwort einblenden» klickt.
Die Bearbeitung von fast jeder thematischen Einheit erfolgt nach dem 5B-Schema (Begreifen, Befragen, Behalten, Bewerten, Beenden). Nachdem die Schüler*innen praktisch erfahren haben, wie die 5B ablaufen, können Sie die bewährte Vorgehensweise jetzt ausführlich erläutern.
So lernen die Jugendlichen mit den 5B, wie Themen, aber auch Projektarbeiten und Hausaufgaben systematisch erarbeitet werden können. Gleichzeitig können Sie die Schüler*innen dafür sensibilisieren, dass es für bestimmte Fachthemen sinnvoll ist, offizielle Quellen und Fachpersonen zu konsultieren, anstatt sich nur auf die Meinung von Kollegen*innen zu stützen (das Thema wurde in «Informationen gewichten | Bewerten» angesprochen). Dieser Aspekt wird im untenstehenden Video thematisiert.
Die 5B-Methode. Unser Tipp: Projizieren Sie die 5B-Vorlage am Ende der ersten thematischen Einheit an der Leinwand und erklären Sie damit, wie man systematisch Themen behandelt.
Die Auseinandersetzung mit der thematischen Einheit im Rahmen von Schritt 4 ist beendet.
Vielleicht möchten Sie, Ihre Schule oder die Schüler*innen das Thema vertiefen, das gerade in der Klasse mit Schritt Nr. 4 behandelt wurde. In disesem Fall bietet Abenteuerinsel zusätzliche Ressourcen für die Vertiefung mit der aktuellen Thematik an. Diese Ressourcen können sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt werden.
Artikel, Tools und Ideen für Jugendliche
Die empfohlenen Ressourcen für Jugendliche
Falls feel-ok.ch das aktuelle Thema in jugendgerechter Sprache vertieft, werden dazu passende Artikel aufgelistet. Sie können den Jugendlichen vorschlagen, diese Inhalte selbstständig zu lesen.
Zu einigen Themen bietet feel-ok.ch Tests, Spiele oder sonstige Vorschläge an, die eine interaktive Auseinandersetzung mit der aktuellen Frage ermöglichen.
Arbeitsblätter, Projekte, Weiterbildungen... für Multiplikatoren*innen
Die empfohlenen Ressoucen für Multiplikatoren*innen
Arbeitsblätter sind didaktische Instrumente, mit denen Lehrpersonen mit geringem Aufwand Inhalte auf feel-ok.ch mit Schülern*innen vertiefen können. Diese enthalten Wissensfragen sowie Anregungen für Gruppendiskussionen und für die Selbstreflexion.
Für viele Themen bieten Fachorganisationen Projekte, Weiterbildungsangebote oder Arbeitsinstrumente an. Diese werden nach inhaltlicher Relevanz empfohlen, wie z.B. MindMatters in Verbindung mit dem Thema Stress (PG-8a) oder Denk-Wege im Themenbereich Selbstvertrauen (PG-7a). Viele dieser Ressourcen können von Multiplikatoren*innen direkt mit Jugendlichen eingesetzt werden, oft im schulischen Setting, gelegentlich auch in anderen Lebensbereichen.
Mit oder ohne thematische Vertiefung (siehe Schritt 5) ist die erste Runde abgeschlossen.
Für die zweite Runde brauchen Sie eine neue Person, die die Gruppenleitungsrolle übernimmt (siehe Schritt Nr. 2 «Leitungsperson auswählen»).
Sie können dann die Leitungsperson fragen, ob sie ein Thema vertiefen will oder eine Überraschungsaufgabe vorzieht (siehe Schritt 3: «Sich für ein Thema oder eine Überraschungsaufgabe entscheiden»).
Falls die Leitungsperson ein Thema vertiefen will, verweisen wir auf Schritt 4 («Thema mit der 5B-Methode erarbeiten»). In diesem Beispiel gehen wir stattdessen davon aus, dass sich die Leitungsperson für eine Überraschungsaufgabe entschieden hat (weiter mit dem nächsten Schritt Nr. 7).
Alle verfügbaren Überraschungsaufgaben werden am Ende fast jeder Seite von Abenteuerinsel aufgelistet, sobald Sie auf den Link «Lebenskompetenzen | Überraschungsaufgaben +» geklickt haben. So können Sie rasch zur gewünschten Übung gelangen .
Sie können viele Überraschungsaufgaben auch ohne Computer (z.B. im Freien) verwenden. Oft ist die Voraussetzung dafür, dass Sie die benötigten Materialien vorerst drucken.
Die erste Überraschungsaufgabe, die wir empfehlen, gehört zur Kompetenz «Beziehungsfähigkeit». Sie heisst: «E1 | Die Tür». Diese Aufgabe erfordert keine Vorbereitung, sie benötigt keine Materialien und kommt gut an. Sie dient dazu, die sozialen Ressourcen der Klasse zu aktivieren und zu beweisen, wie wichtig die Hilfe anderer Menschen sein kann, um schwierige Ziele zu realisieren.
Wir empfehlen Ihnen – so lang Abenteuerinsel für Sie eine neue Methode ist – nur 2-3 Überraschungsaufgaben zu wählen, um den Aufwand für die Vorbereitung gering zu halten. Im Verlauf der Zeit können Sie neue Überraschungsaufgaben kennenlernen und so Ihr Repertoire erweitern.
Bis jetzt sind wir davon ausgegangen, dass Sie eine Überraschungsaufgabe vorbereiten. Wie wäre es, wenn Sie stattdessen eine junge Person beauftragen, selbst mit einer Überraschungsaufgabe vertraut zu werden und diese mit der Klasse durchzuführen? Jede Aktivität, die die Selbstwirksamkeit von Schülern*innen fördert, ist willkommen. Aufgrund dieser Haltung wurde das Konzept von Abenteuerinsel erarbeitet.
In der zweiten Runde wurde entweder eine Überraschungsaufgabe durchgeführt oder eine thematische Einheit behandelt.
Die zweite Runde ist nun vorbei. Eine dritte Runde kann eingeleitet werden. Wieder übernimmt eine neue Person die Gruppenleitungsrolle (Schritt Nr. 2); wieder fragen Sie, ob diese Person lieber ein Thema vertiefen oder sich für eine Überraschungsaufgabe entscheiden will (Schritt Nr. 3).
Wie es dann weitergeht, wissen Sie jetzt:
Aus wie viele Runden besteht Abenteuerinsel?
Abenteuerinsel passt sich Ihren Bedürfnissen an. Fühlen Sie sich frei, so vorzugehen, wie Sie es für richtig halten.
Punktevergabe und Preis
Wenn die letzte Runde vorbei ist, prüfen Sie auf der Schatzkarte, welche Notizen die Jugendlichen aufgeschrieben haben. Einerseits finden Sie so heraus, was die Jugendlichen gelernt haben, andererseits können Sie Extrapunkte vergeben, für jene, die die Aufgabe, Notizen zu schreiben, ernst genommen haben.
Wenn Sie die Schatzkarten prüfen, erfahren Sie auch, wie viele Punkte maximal gesammelt wurden: Es ist dabei möglich, dass niemand das Ende der Schatzkarte, nämlich 40 Punkte, erreicht hat. Das ist auch nicht notwendig. Wenn z.B. die höchste Zahl die Position Nr. 30 ist, dann gilt diese Zahl als Referenz. Wer 30 Punkte gesammelt hat, hat den Hauptpreis gewonnen (z.B. zwei Süssigkeiten). Die anderen Schüler*innen haben den Trostpreis gewonnen (z.B. eine Süssigkeit). So endet der Einsatz mit guter Stimmung.
Die Schatzkarte können die Jugendlichen behalten und sich hoffentlich in Zukunft von ihren Notizen inspirieren lassen.
Weitere Nutzung der thematischen Einheiten für individuelle Fragen
Was tun Sie mit den gedruckten thematischen Einheiten (siehe «Schritt 1»)?
Ein Beispiel zeigt, warum diese Vorgehensweise sinnvoll ist: Nehmen wir an, dass ein junger Mann betreffend seine sexuelle Identität unsicher ist. In der Klasse bzw. unter Beobachtung ist die Hemmungsschwelle vermutlich zu gross, dazu Notizen zu schreiben oder für das Thema Interesse zu zeigen. Allein ist alles einfacher: Wenn er die Blätter bekommt, falls das Thema LGBT ausgewählt wurde, wird er erfahren, dass die Plattform du-bist-du.ch Fragen von Jugendlichen zu sexueller Orientierung und Identität beantwortet: Er kann die Webadresse feel-ok.ch/sex-id notieren und später durch diese Webadresse für ein klärendes Gespräch mit den Beratenden von du-bist-du.ch Kontakt aufnehmen.
Die thematische Einheit E-3b gehört zur Kategorie «Entwicklungsaufgaben» und verweist auf das Beratungsangebot von du-bist-du.ch.
Die Arbeit mit Abenteuerinsel ist beendet.
Vielleicht möchten Sie in Zukunft mit der gleichen oder mit einer neuen Klasse einen neuen Anfang einleiten. Das ist kein Problem: Abenteuerinsel bietet genügend Ressourcen für mehrere Einsätze.
In diesem Fall beginnt die Arbeit wieder mit Schritt 1: Sie wählen 5 bis 8 Themen aus dem Katalog und bitten die Jugendlichen, das Interesse für die ausgewählten Fragen mitzuteilen. Was danach passiert, ist Ihnen mittlerweile bekannt.
Wir wünschen Ihnen eine gute Arbeit.
feel-ok.ch | Abenteuerinsel
feel-ok.ch ist ein Angebot der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX, das Informationen für Jugendliche und didaktische Instrumente u.a. für Lehrpersonen, Schulsozialarbeiter*innen und Fachpersonen der Jugendarbeit zu Gesundheitsthemen enthält.
20 Kantone, Gesundheitsförderung Schweiz, das BAG und Stiftungen unterstützen feel-ok.ch.
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