Zusammenfassungen

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Ergebnisse aus einer internetbasierten Studie...

...im schulischen Setting über feelok und über das Gesundheitsverhalten der Jugendlichen.

Im Folgenden werden die wichtigsten Informationen dieses Berichtes zusammenfassend dargestellt:

  • feelok ist ein internetbasiertes Gesundheitsförderungs- und Präventionsprogramm, das die Themen Bewegung, Sport, Ernährung, Alkohol, Cannabis, Rauchen, Stress, Selbstvertrauen, Liebe/Sexualität und Arbeit behandelt (Stand Juni 2007). Neben allgemeinen Informationen zu diesen Bereichen verfügt feelok über eine so genannte stufenspezifische – das heisst je nach Verhalten und Einstellung der Besucher/innen unterschiedliche – Intervention. Die Trägerschaft des Projektes liegt bei der Universität Zürich ("Abteilung Gesundheitsforschung und Betriebliches Gesundheitsmanagement - Institut für Sozial- und Präventivmedizin"). feelok basiert auf einem multiinstitutionellen Konzept, d.h. verschiedene Institutionen sind für die zahlreichen Aufgaben im Rahmen von feelok zuständig. Weitere Informationen über feelok findet man im Kap 3.
  • Die Studie "Ergebnisse aus einer internetbasierten Studie im schulischen Setting über feelok und über das Gesundheitsverhalten der Jugendlichen" beantwortet 8 Fragestellungen. Die entsprechende Evaluation fand in den 30 Schulen statt, die sich aufgrund der Ausschreibung von Radix einverstanden erklärt haben, die Implementierungsmassnahmen "Pisspoint" und "Wackelbilder" (mehr dazu auf S.29) im WC einzusetzen, um die Bekanntmachung von feelok zu fördern. Von 30 Schulen haben 17 ihre Teilnahme an der Evaluation bestätigt.

    Zwischen November 2006 und Januar 2007 haben insgesamt 1'221 Schüler/innen aus 78 Schulklassen den internetbasierten Fragebogen im Computerraum der Schule beantwortet. Die Stichprobe wurde nach Zufallsprinzip auf Klassenebene gebildet. Die Rücklaufquote der teilnehmenden Schulklassen (alle zwischen dem 7. und 10. Schuljahr) beträgt 78.7%.

    Es fanden 2 Befragungen statt: Die eine mit den Jugendlichen, die andere mit den Lehrpersonen, die die Jugendlichen in den Computerraum begleitet haben. Gesundheitsrelevante Items wurden vom Fragebogen "Health Behaviour in school-aged children" übernommen. Alle methodologischen Details über die Studie befinden sich im Kap.4.
  • Rund die Hälfte der teilnehmenden Jugendlichen sind Mädchen, fast alle befinden sich in einem Alter zwischen 12 und 16 Jahren. Mehr Details auf S.31.

    Im Folgenden werden die Ergebnisse der einzelnen Fragestellungen/Themenbereiche zusammenfassend dargestellt.
     
    • Fragestellung 1 - Einsatz von feelok
      Insgesamt haben seit Anfang des Schuljahres 2006/2007 in den 16 an der Evaluation beteiligten Schulen fast 15% der Studienteilnehmer/innen feelok besucht (d.h. seitdem die Pisspoint-Kleber und Wackelbilder verteilt wurden), im Vergleich zum 2.5% im davor liegenden Schuljahr. In 5 Schulen war die Verbreitung der Verwendung von feelok erfolgreich, da mehr als 20% der Jugendlichen feelok besucht hat, in den anderen Schulen war sie dagegen bescheiden erfolgreich oder gar erfolglos (9 Schulen mit weniger als 6% der Studienteilnehmer/innen, die die Inhalte von feelok bearbeitet hat). Von jenen, die feelok besucht haben, hat 53% die Intervention mehrmals verwendet, 50.3% insgesamt länger als 30 Minuten, mehr als die Hälfte hat die Inhalte des Alkohols- und Rauchprogramms bearbeitet (zwischen 30% und 50% hat die Inhalte der anderen Programme bearbeitet), 87.3% hat das Programm in der Schule (27.1% zu Hause) bzw. 84.5% im Unterricht oder als Hausaufgabe (26.5% in der Freizeit) verwendet. Von jenen, die feelok im Unterricht oder als Hausaufgabe verwendet haben, hat in 55.2% der Fälle die Lehrperson und in 22.1% der Fälle die Schule das Thema gewählt (40.3% der Jugendlichen hat das Thema selbst gewählt), 64.3% der Jugendlichen haben feelok ohne Aufgaben und allein verwendet und 87% haben die Inhalte von feelok im Computerraum der Schule bearbeitet. Alle Details ab S.31.
    • Fragestellung 2 - Gründe für die Verwendung von feelok
      81% der feelok-Besucher/innen behauptet, feelok als Folge einer Anweisung einer Lehrperson verwendet zu haben, 21% weil sie die Werbung im WC neugierig gemacht hat und 20% weil sie Informationen über ein Thema finden wollten. Jene, die nach Informationen gesucht haben, haben sich vor allem für das Thema Sexualität, Rauchen und Alkohol (> 30%) interessiert. Mehr als 80% hat die gewünschten Informationen ganz oder zum Teil gefunden. Alle Details ab S.37.
    • Fragestellung 3 - Beurteilung von feelok
      Zwischen 70% und 80% der Jugendlichen, die in feelok gesurft haben (N=181), geben an, dass die Inhalte interessant sind, die Texte verständlich, die Navigation einfach und unterstützen die Idee, mehrere Themen in einer Webanwendung zu integrieren. Mehr als 60% beurteilt als nützlich, dass man in feelok Adressen von Beratungsstellen findet, schätzt die Möglichkeit in feelok Beiträge von anderen Jugendlichen lesen zu können (Diskussionsforen) und behauptet, feelok wieder zu besuchen, wenn ein Thema, das die Intervention behandelt, aktuell oder relevant wird. Ebenso werden sie feelok weiterempfehlen, wenn ein Freund oder Kollege Informationen über ein feelok-Thema suchen wird. Von der Mehrzahl als positiv beurteilt sind die Spiele und Animationen von feelok (58%) und das Erscheinungsbild der Website (54%). 36% der feelok-Besucher/innen gibt zudem an, sie werden die Dienstleistung einer Beratungsstelle in Zukunft in Anspruch nehmen, wenn sie ein Problem mit einer Fachperson besprechen möchten. Alle Details ab S.39.
    • Fragestellung 4 - Gründe gegen die Verwendung von feelok
      Von jenen, die feelok nicht besucht haben (N=1'040), behaupten 76.4%, dass sie im Rahmen der Evaluation das Wort feelok zum ersten Mal gehört und gelesen haben. Von den anderen, die irgendwie mit dem Begriff "feelok" in Kontakt gekommen sind (N=211), geben 48% an, dass sie feelok aus Zeitgründen nicht verwendet haben, 40% dass sie feelok nicht besucht haben, weil ihnen unklar ist, um was es geht, 34%, weil feelok in der Schule vorgestellt oder verwendet wird, 33%, weil sie andere Probleme im Kopf haben und 15%, weil sie kein Thema von feelok interessant finden. Alle anderen Gründen ("weil meine Schulkameraden davon abgeraten haben", "weil ein/e Lehrer/in davon abgeraten hat", "weil ich Internet-Websites nicht mag oder gegen Internet bin", "weil mir sowieso niemand helfen kann, meine Probleme zu lösen") wurden fast nie genannt. Alle Details ab S.41.
    • Fragestellung 5 - Wahrnehmung und Beurteilung von Pisspoint und den Wackelbildern
      26.5% aller Studienteilnehmer/innen hat die Pisspoint-Kleber bemerkt (16.7% die Wackelbilder). Von diesen haben mehr als 40% diese Werbungsmittel nicht beurteilt oder die Antwort "keine Meinung gewählt". Von jenen, die die Werbungsmittel beurteilt haben, hat 81%  gegenüber dem Pisspoint-Kleber eine positive Einstellung ausgedrückt (76% für die Wackelbilder). Alle Details ab S.43.
    • Fragestellung 6 - Förderung der Diffusion von feelok
      Von jenen, die über feelok erfahren haben (unabhängig davon, ob sie mit dem Programm gearbeitet haben oder nicht) berichtet 69%, dass mindestens ein Lehrer in der Schule die Intervention erwähnt hat, 38% dass mindestens ein Schulkamerad oder Freund über feelok gesprochen hat und 21% dass sie einen Link auf der Website der Schule zur Webadresse www.feel-ok.ch gesehen hat. Die gleichzeitige Analyse aller Implementierungsmassnahmen bzw. der Vergleich mit dem Prozentsatz Besucher/innen pro Schule ergibt kein deutliches Bild: zwar gibt es Schulen, in denen alle Implementierungsmassnahmen von einem beträchtlichen Anteil der Jugendliche wahrgenommen wurden und das Programm häufig benutzt wurde und umgekehrt, aber es gibt auch Schulen, in denen die Implementierungsmassnahmen bemerkt wurden und trotzdem die Intervention von den Jugendlichen kaum verwendet wurde (und umgekehrt). Es ist somit nicht möglich, kohärente Muster zu identifizieren und zu bestimmen, welche Massnahmen oder Massnahmenkombination für die Verbreitung der Verwendung von feelok besonders erfolgreich sind. Alle Details ab S.46.
    • Fragestellung 7 - Gesundheitsverhalten der befragten Jugendlichen
      Fast alle Jugendlichen bezeichnen ihre Gesundheit als gut oder ausgezeichnet (84%). 70% der Studienteilnehmer/innen treiben viel Sport (die Knaben mehr als die Mädchen und die 13-Jährigen mehr als die 15-Jährigen). 18% sind über- und 6% untergewichtig, 35% der Mädchen fühlt sich ein bisschen oder viel zu dick, 16% der Knaben ein bisschen oder viel zu dünn.

      9% der Studienteilnehmer/innen gibt an Geldschulden zu haben, allerdings handelt es sich meistens um kleine Beträge (SFr. 200.-- und weniger).

      39% der befragten Jugendlichen musste die letzten 12 Monate in der Schule erleben, wie etwas von den eigenen Sachen zerstört oder beschädigt wurde (5% passiert das monatlich), 22% wurde geschlagen (6% passiert das monatlich), 11.5% wurde bedroht (2% monatlich) und 23% wurde etwas gestohlen (3% monatlich).

      9.5% der Studienteilnehmer/innen raucht (gelegentlich oder regelmässig), meistens weniger als 10 Zigaretten pro Tag. Der Anteil an Raucher/innen nimmt mit dem Alter stark zu (13-Jährige: 5%; 15-Jährige: 17%), 76% denkt nicht daran in absehbarer Zeit mit dem Rauchen aufzuhören. 37% der Jugendlichen haben innerhalb der letzen 30 Tage mindestens einmal Alkohol getrunken, 11% ist in dieser Zeit mindestens einmal betrunken gewesen. Cannabis hat 9% der Jugendlichen den letzten Monat konsumiert. Auch für Alkohol und Cannabis nimmt der Konsum mit dem Alter drastisch zu.

      10% der befragten Jugendlichen leidet häufig oder ständig, 33% manchmal unter Stress. Prüfungsstress und Hausaufgaben sind die am häufigsten genannten Stressgründe (> 50%). Es folgen die schlechten Noten (38%), den Streit mit der Familie (21%), die Lehrstellensuche, den Streit zwischen Eltern, Krach mit Freunden und die unsichere Zukunft (rund 15%), kein Selbstvertrauen und wenig Geld (rund 11%). In Bezug auf einzelne Stressauslöser gibt es Geschlechts- und Altersunterschiede.

      Die Mehrzahl der Jugendliche beurteilt die Aussagen über Aids korrekt, es gibt aber auch erhebliche Wissenslücken, bei den 13-Jährigen mehr als bei den 15-Jährigen.

      Mindestens 68% der Studienteilnehmer/innen verfügt zu Hause über eine schnelle Internetverbindung. Alle Details ab S.49.
    • Fragestellung 8 - Einsatz und Bekanntmachung von feelok aus der Sichtweise der Lehrpersonen
      43 Lehrpersonen haben den internetbasierten Fragebogen für Multiplikatoren ausgefüllt. Daraus resultiert, dass 2.3% von ihnen vor und 30.2% von ihnen nach der Einführung der Implementierungsmassnahmen feelok mit Jugendlichen eingesetzt hat, die Mehrzahl davon mit einer oder zwei Schulklassen. Rauchen, Alkohol, Bewegung und Sexualität sind die Hauptthemen, die die Lehrpersonen gewählt haben. Grundsätzlich wurden aber alle Themen von feelok behandelt.

      Die Lehrpersonen, die mit feelok gearbeitet haben, haben eine gute Meinung von der Intervention und berichten, dass die Jugendlichen ebenso positiv reagiert haben. Lehrpersonen, die nicht mit feelok gearbeitet haben, teilen mit, dass sie dafür keine Zeit hatten, dass feelok keine Priorität darstellt (kein Bedürfnis) bzw. - und das war häufig der Fall - das sie diese Intervention nicht kannten.

      Viele Lehrpersonen - unabhängig davon ob sie feelok verwendet haben oder nicht - sprechen mit anderen Lehrpersonen und mit Fachpersonen über das Programm. Dieses Austausch und Kommunikationsnetzwerk birgt das Potential einer verstärkten Verbreitung der Bekanntmachung der Intervention. 74% der Lehrpersonen hat die Pisspoint-Kleber und 46% die Wackelbilder bemerkt und von diesen haben fast alle eine positive Meinung ausgedrückt. Alle Details ab S.61.
       
  • Schlussfolgerungen aus der Studie… (Details im Kap.6)
     
    • …für die Methodologie
      Es ist das erste Mal, dass im Rahmen einer feelok-Studie eine genuine Internetbefragung mit strengen methodologischen Kriterien durchgeführt wurde. Unsere Erfahrung zeigt, dass diese Vorgehensweise nicht nur funktioniert, sondern auch eine hervorragende Rücklaufquote generieren kann. In Zukunft werden wir vermehrt diese Strategie einsetzen.
    • …für die Implementierung
      Wenn feelok nicht verwendet wurde, ist es meistens weil die Jugendlichen und die Lehrpersonen nichts über die Intervention erfahren haben. Aufgrund dieser Erfahrung und den erhobenen Daten wird ein neues Implementierungskonzept vorgeschlagen, das in Zukunft eingesetzt wird.
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